Vor meinem Aufbruch hatte ich große Angst, ich könnte mich hier einsam fühlen. Fern von meiner Familie, fern von meinen Freunden und fern von allem was ich kenne. Doch diese Angst war unbegründet. In der kurzen Zeit meiner Reise habe ich hier schon so viele Menschen kennengelernt, unglaublich! Und jeder einzelne von ihnen hat mir etwas geschenkt, was mich stärkt und mir Mut macht.
Dieser Beitrag ist Teil der Reisegeschichte Woman Solotraveller | Südamerika 2014
In Buenos Aires war es ein bisschen schwierig, denn dort leben so viele Menschen und man kann Backpacker nicht von anderen Touristen unterscheiden. Doch auch in dieser großen und vielfältigen Stadt habe ich jemanden getroffen, meinen Gastgeber Luciano, der Zeit mit mir verbrachte.
Vor Kurzem bin ich aus Ushuaia aufgebrochen. Ich denke jeder Backpacker beginnt oder beendet hier im Süden Argentiniens seinen Trip durch Südamerika, crazy! Ich will euch kurz erzählen welche Bekanntschaften ich hier am „Ende der Welt“ geschlossen habe (mal abgesehen von meinem Gastgeber Lucas):
Von Lena hab ich im vorherigen Beitrag Wanderung auf den Gletscher Martial kurz berichtet. Sie ist 29, kommt aus Deutschland, Dortmund, und ist insgesamt fünf oder sechs Monate unterwegs. Zuvor war sie durch Peru, Bolivien und Uruguay gereist, also auch in den Norden Südamerikas. Lena ist ausgebildete Bergführerin und arbeitet auf Korsika und ähnlichem als Wanderguide. Nach ihrer sechsmonatigen Auszeit hier hat sie bereits ein dreiwöchiges Jobangebot in der Umgebung von Santiago und hängt anschließend nochmal einen Monat Urlaub dran.
Im Bus Richtung Nationalpark traf ich erstmals auf Österreicher, Matthias und ? (ich hab ihren Namen vergessen) aus Vorarlberg. Sie machen die Tour gemeinsam, sind jedoch nur fünf Wochen unterwegs.
Im Refugio im Nationalpark, wo ich eine Nacht verbrachte, lernte ich Jana aus der Schweiz kennen. Auch sie reist allein quer durch Südamerika und ist nach fünf Monaten nun bald am Ende ihres Trips angelangt. Wie ich hat sie lange auf diesen Trip gewartet und nutzte die Chance schließlich als sie ihren Job verlor.
Auf meiner Wanderung durch den Nationalpark begegnete ich am Rastplatz einem Pärchen aus der Schweiz, ich denke pensioniert, mit denen ich mich toll über meine bevorstehenden Ziele unterhalten konnte, da sie von Norden nach Süden, entgegensetzt meiner Reiseroute, gereist sind.
Auf der Rückfahrt vom Park traf ich auf einen deutschen Burschen (Namen leider auch vergessen), der die selbe Route wie ich im Auge hat, er will sie aber in nur einem Monat schaffen, ich nehme mir dafür zwei Monate Zeit. Na ob sich das ausgeht… Er wirkte auch ein wenig in Hektik.
Und nun sitze ich im Bus nach Punta Arenas neben Cathrin, einem Mädel aus Neu Seeland, das auch fünf bis sechs Monate unterwegs ist und auch den Norden Südamerikas schon gesehen hat. Beim Einsteigen war noch ein Backpacker aus Amerika dabei, aber leider kamen wir bis jetzt noch nicht ins Gespräch.
Ihr seht, hier bin ich nie allein.
Im Gegenteil… Will ich mal für mich allein sein, muss ich mir den Ort und die Zeit bewusst suchen! Gar nicht so einfach wie ihr vielleicht denkt.
Und das tollste an diesen Bekanntschaften ist der Erfahrungsaustausch! Jeder hat seine eigenen Erlebnisse und Geschichten zu erzählen. Und liebe es von ganzem Herzen, all diesen Geschichten und Abenteuern zu lauschen!