Santiago, Hauptstadt von Chile. Um die größte Stadt des Landes kennenzulernen, bedarf es üblicherweise mehrere Tage am Stück. Aufgrund meines spontan verlängerten Aufenthalts in Patagonien bleibt mir nun allerdings lediglich ein Tag. Da die Region um Santiago bekannt für seine ausgezeichneten Weine ist, entscheide ich mich erstmal für einen Besuch auf einem nahe gelegenen Weingut.
Dieser Beitrag ist Teil der Reisegeschichte Woman Solotraveller | Südamerika 2014
Ein Tag Santiago. Das bedeutet sehr wenig Zeit für Sightseeing. Meine Entscheidung fiel gestern kurzentschlossen für den Besuch eines Weingutes und einer Free-City Tour aus. Über die City-Tour berichte ich dir im nächsten Artikel.
Für eine Tour auf dem Weingut weist mein Lonely Planet-Reiseführer auf eine erforderliche Reservierung hin. Via Internet melde ich mich also um 8 Uhr abends für eine Führung in dem am nächsten gelegenen Weingut für heute vormittag an.
Rund um Santiago gibt es sehr viele ausgezeichnete Weingüter, die Gegend ist bekannt für guten Wein und es werden auch Touren und Verkostungen angeboten. Meine Recherche ergibt allerdings, dass die meisten Exkursionen ganztägig stattfinden und dementsprechend kostspielig sind und mein kleines Backpacker-Reisebudget sprengen würden. Daher entscheide ich mich für die Viña Macul, zu welcher ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen kann und so nur einen halben Tag in Anspruch nimmt.
Chilenischer Wein wird übrigends auch nach Europa exportiert. Also wer schon mal chilenischen Wein in Österreich getrunken hat… ich werde den Geschmack jetzt direkt frisch vom Weingut testen 😉
Mein Ausflug zu dem Weingut „Macul“ gleich am Stadtrand von Santiago erweist sich als tolle Alternative zu den teuren von Agenturen angebotenen Ganztagesausflügen. Die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist einfach, aber langwierig, denn ich benötige eine Stunde quer durch Santiago. Dafür kostet die Anfahrt umgerechnet nur 90 Cent. Beim Weingut angekommen stellt sich heraus, dass meine Reservierung gestern Abend natürlich nicht geklappt hat. Es war ein wenig zu spontan, aber darauf hatte ich mich schon eingestellt, somit ist es nun keine unangenehme Überraschung mehr.
Das Problem war, dass ich eine englischsprachige Führung reserviert hatte, aber diese schon ausgebucht war und die nächste stattfindende Führung nur auf Spanisch ist. Aber auch hier in der Großstadt ist alles recht unkompliziert und kurzerhand bekomme ich eine Privatführung auf Englisch zum selben Preis 😃
In 50 Minuten wird mir die Geschichte des ältesten Weingutes erzählt und die Produktion gezeigt. Das Gut ist im Besitz von drei Brüdern, doch mittlerweile betreiben sie den Weinbau nur mehr als Hobby. Die Führung beinhaltet auch eine Verkostung der Weine und das Weinglas gibt es als Souvenier. Aber ob das hübsche Glas heil in Österreich ankommt, wird sich erst heraus stellen.
Dieser kurze Ausflug ist ausreichend, um einen wunderbaren Einblick in den Weinbau hierzulande zu bekommen. Für mich eine tolle Alternative zu den teuren Ganztagesausflügen. Es bestätigt sich wieder, dass es manchmal sehenswerter und auch kostengünstiger ist, die Touren selbst zusammen zu stellen. Man benötigt zwar ein wenig mehr Zeit für Recherche und Organisation, aber dafür bekommt man dann ein ganz individuelles Erlebnis 🍇🍷