Es ist an der Zeit, weiterzuziehen. Die Wochen, welche ich gemeinsam mit meiner neuen Liebe Alejandro in Punta Arenas verbringen durfte, sind viel zu schnell vergangen. Meine geplante Reiseroute habe ich ein wenig abgeändert, doch mein Rückflug nach Österreich wartet in Buenos Aires auf mich. Also setze ich meinen Weg fort, dieser führt mich nun nach Santiago, Hauptstadt von Chile.

Dieser Beitrag ist Teil der Reisegeschichte Woman Solotraveller | Südamerika 2014

REFLEXION

In Santiago angekommen sitze ich nun im Gastgarten eines Restaurants und blicke in den wolkenlosen Himmel. Es ist Vollmond, doch in der Großstadt sind keine Sterne zu sehen. Es ist ungewohnt, nun nach fünf Wochen in Patagonien wieder in einer Großstadt zu sein. Die vielen Menschen, der Lärm, der Lichtsmog, Autos und Motorräder, und der Geruch der Großstadtluft.

Patagonien war wunderbar, ich liebe die Einfachheit und die Natur 🌳 Ushuaia, Puerto Natales, Torres del Paine und natürlich Punta Arenas… Patagonien hat ein eigenes Flair. Etwas abgeschieden vom Rest Chiles durch die Anden und die Nationalparks glänzt es mit einem Charme, der unvergleichbar ist. In Punta Arenas erkannte ich erstmals dass auch der Mond sich auf der Südhalbkugel anders verhält. Er nimmt zu und ab in entgegengesetzter Richtung. Und ich konnte die Sterne bis zur Milchstraße sehen, wunderschön 🌟

Es fällt mir schwer, nun weiter zu ziehen. Nach beinahe drei Wochen in Punta Arenas lernte ich diese Stadt lieben. Trotz der kalten patagonischen Winde, die einen stets um die Ohren pfeifen. Der Mensch gewöhnt sich sehr rasch an neue Gegebenheiten, so auch ich.

In diesen Tagen fühlte ich mich nicht auf Reisen, ich hatte mehr das Gefühl angekommen zu sein. So viele liebe Menschen wurden zu meinen Freunden, welche zu verabschieden mir heute sehr schwer gefallen ist.

Es hat sich etwas verändert. Mein Aufbruch heute, nach fast drei Wochen am selben Ort, fühlt sich nicht wie eine Fortsetzung meines Trips an. Da ist ein neues Gefühl, es hat sich etwas verändert. Etwas in mir.

Nun starte ich eine neue Reise. Mit anderen Zielen, ich bin nicht mehr auf der Suche. Meine beiden letzten Wochen verbringe als Urlaub, als Erholung, mit ein paar Tagen am Meer vielleicht.

Ich fühle, dass mich ein neues, noch größeres Abenteuer erwartet und meine Seele flüstert mir leise zu, dass ich eines Tages nach Patagonien zurück kehren werde… Vielleicht der Liebe wegen… ❤️

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