Eine weitere schöne Alternative zu den langen Trekkingtouren im berühmten Nationalpark Torres del Paine, welche ich aktuell wegen einer Knieverletzung nicht gehen kann, finde ich im Angebot einer kleiner Agentur, welche Kletterausflüge anbietet. Mit direktem Blick auf den klaren See Laguna Sofía lassen sich trotz Verletzung ein paar herrliche und einfache Routen besteigen.
Dieser Beitrag ist Teil der Reisegeschichte Woman Solotraveller | Südamerika 2014
Mein Kletterguide Jorge holt mich morgens um 10 Uhr vor meinem Hostel ab und wir fahren zum Cerro Benítez, welcher direkt an der Lagune Sofía liegt. Kletterausrüstung bekomme ich von ihm zur Verfügung gestellt, darum muss ich mich nicht kümmern. Am Cerro Benítez befinden sich viele schöne Kletterrouten, in dem Sektor, den wir ansteuern sind circa 20 Routen im Schwierigkeitsgrad ab V+ aufwärts geschlagen.
Mit traumhaften Blick auf die Laguna Sofia klettern wir auf bestem Konglomerat. Der Fels ist so anders als zuhause und sehr schön zu klettern. Wie sehr habe ich das vermisst!
Topographie gibt es keine, man weiß es einfach. Klettern ist hier nicht sehr populär, man merkt es auch an den Routen, sie sind alle noch sehr sauber und griffig. Es ist ein so tolles Gefühl wieder am Felsen zu sein, ich kann es gar nicht beschreiben. Es fühlt sich an, wie wenn man einen lang vermissten Freund wieder trifft!
Die Kletterei hat uns beide hungrig gemacht und als Jorge vorschlägt, noch gemeinsam Pizza essen zu gehen, willige ich gerne ein. Er wählt die Pizzeria Mesita Grande – großer Tisch und der Name macht dem Lokal alle Ehre. Man sitzt auf großen, langen Tischen direkt nebeneinander, eine lustige Erfahrung! Und die Pizza… Mmmmhhhh… ein Gedicht!
Jorge lädt mich ein, in den nächsten Tagen mal bei ihm im Hostel vorbei zu schauen und gemeinsam was zu trinken. Nachdem ich sonst keine Pläne habe, sag ich gerne zu und es soll ein lustiger Abend werden. Jorge unterhält im Aufenthaltsraum die Gäste mit Gesang und Gitarre und ich lerne ein bayrisches Pärchen kennen, mit denen ich viel Spaß habe und auf Deutsch Schmäh führ.
Ein gelungener Abend!
PS: Vorsicht vor Pisco Sour! Heute habe ich die Ehre, erstmalig das typisch chilenische Nationalgetränk zu probieren und es schmeckt herrrrlich! Süß-sauer zugleich, eine Geschmacksexplosion auf der Zunge und man will mehr davon 😅 Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste: Pisco Sour ist viel Alkohol mit viel Zucker und etwas Zitronensaft, also eigentlich fast Alkohol pur! Und ich wundere mich, warum ich nach nur zwei Gläsern schon heftig beschwipst bin 😂
TIPP:
Puerto Natales hat noch viel mehr zu bieten als den Nationalpark Torres del Paine, die Landschaft hier ist ein wahres Naturjuwel und es werden jede Menge Aktivitäten abseits des Parks angeboten. Zum Beispiel Klettertouren wie diese oder Reitausflüge, wie ich in meinem vorherigen Beitrag Tagesausflug hoch zu Pferde berichtet habe. Wenn du mehrere Tage hier eingeplant hast, gönne dir einen zusätzlichen Ausflug, es lohnt sich!