Spanien
Auf meiner Entdeckungstour nach interessanten Orten rund um meine geliebte Wahlheimatstadt Valencia habe ich wieder etwas ganz besonderes entdeckt: Die Höhlen von San José, welche den längsten unterirdischen Fluss Europas beherbergen, der mit einem Boot befahrbar ist! Ein schönes Tagesausflugsziel für die ganze Familie.

Mit dem September verabschiedet sich nun auch in Valencia endlich der unerträglich heiße Hochsommer von der Mittelmeerküste. Für mich bedeutet das, es ist an der Zeit, meinen Van Grooty für die nächsten Touren bereit zu machen. Ich liebe es ja, spontan und kurzfristig  loszufahren, deshalb sind die wichtigsten Dinge gleich ganzjährig im Van parat.

Herbstzeit ist Campingzeit 🍂😃

Schon vor einiger Zeit hat ein Ort gar nicht weit weg von zuhause meine Aufmerksamkeit erregt: Die Höhlen von San José (Les coves de Sant Josep). Der längste unterirische Fluss Europas? Und durch die Höhlen kann man mit dem Boot fahren? Das möchte ich erleben!

Anfahrt zu den Höhlen von San Jose

Dank Google Maps Navigation und guten Ausschilderungen vor Ort findet man ganz einfach zu den Höhlen. Von Valencia aus benötigt man mit dem Auto etwa 35 Minuten, öffentliche Verkehrsanbindung gibt es keine empfehlenswerte, außer man ist gut zu Fuß unterwegs und stört sich nicht an einem längeren Spaziergang.

Der Weg vom Parkplatz zum Eingang ist sehr einladend gestaltet.

Der Zugang zum Eingang der Höhlen von San José beeindruckt mich. Sehr schön gestaltet und wirkt äußerst einladend. Je näher man allerdings dem Ticketschalter kommt, umso mehr macht sich das Gefühl „Touristenzentrum“ breit. Auf dem kleinen Vorplatz beim Eingang zähle ich gleich vier Restaurants und drei Souvenirläden.

Der Eigangsbereich vor den Höhlen von San José wirkt sehr touristisch und für meinen Geschack überladen.

Für mich persönlich beschließe ich, den Anschein von Touristenattraktion auszublenden, denn ich möchte die Tour in vollen Zügen genießen. Tief in dunkle Höhlen einzutauchen fasziniert mich. Heute ist noch dazu Vollmond, was dem ganzen noch einen herrlich mystischen Touch einhaucht. Die Mondenergie steht ja für das Weibliche und die Dunkelheit, was gibt es Schöneres, als dabei tief in den Schoß von Mutter Erde einzutauchen.

TIPP:
Tickets können vor Ort am Schalter gekauft werden oder auch vorab online. Der Online-Ticketkauf funktioniert bei mir problemlos, das Ticket erhält man per Email als pdf zugesandt und beim Eingang weist man den QR-Code vor.

Eintrittspreis für Erwachsene: 14€ für eine 45-minütige Führung (Stand September 2023)

In der Höhle herrscht ganzjährig eine Temperatur von 20 Grad vor. Es empfiehlt sich, passende Kleidung mitzubringen.

Geführte Höhlentour im Boot

Die Tour besteht aus einer Bootsfahrt – wobei die Boote über den Fluss gestakt werden wie die Gondeln in Venedig – und einem kleinen Rundweg, der zu Fuß begangen wird. Gleich zu Beginn dürfen wir aufs Boot und unsere Gruppe wird dabei auf circa vier Boote zu je zehn bis zwölf Passagiere aufgeteilt. Die Bootsführer sind dabei sehr gut organisiert und schon kurz danach schippern wir lautlos über das Wasser. Je tiefer wir in die Höhle eintauchen, umso stiller wird es. Auch die Besucher verstummen immer mehr. Das Ambiente in der Höhle ist ganz Besonders. Stille, Ruhe, jahrtausendealte Felsformationen, ein leise murmelnder Fluss, auf dem wir dahingleiten.

Mt dem Boot gleiten wir den Fluss entlang durch die Höhlen.
Die jahrtausendalten Felsformationen sind sehr beeindruckend.

Am tiefsten Punkt der Höhle, welcher für die Öffentlichkeit zugänglich ist, steigen wir aus und spazieren den kleinen Rundweg entlang. Hier, wie auch in der gesamten Höhle, sieht man beeindruckende Formationen aus Tropfsteinen, welche aus der Nähe betrachtet werden können. Nicht nur einmal passiert es, dass wir in einen kleinen „Regenschauer“ kommen und es uns auf die Köpfe tropft.

Zu Fuß geht es nun weiter über den kurzen Rundweg durch die Höhle San José.
Auf dem Fußweg lassen sich faszinierende Tropfsteingebilde aus nächster Nähe betrachten.
Interessante Formen nehmen die Tropfsteingebilde im Laufe der Jahre an.
Nur 1cm pro 100 Jahre wächst in dieser Höhle der Stalaktit von der Decke.

Am Ende des circa zehn-minütigen Rundweges warten unsere Bootsführer bereits auf uns und wir klettern wieder in die Boote. Fotografieren dürfen wir übrigens vom Boot aus nicht, außer in bestimmten Bereichen. Die Sicherheit der Passagiere ist der Grund dafür. Nicht zu Unrecht, denn mehrere Male müssen wir den Kopf einziehen, weil die Felswand oder -decke uns zu nahe kommt.

Fotografieren ist nur in bestimmten Bereichen erlaubt, da wir immer wieder die Köpfe einziehen müssen, wenn es eng wird.

In der „Fledermaus-Höhle“ – bevor die Höhle in den 50er-Jahren für Touristen geöffnet wurde, lebten hier unzählige Fledermäuse – dürfen wir noch eine Licht- und Soundshow genießen. Ja, eh recht nett, aber für meinen Geschmack absolut zu modern und unpassend für eine so alte und naturbelassene Höhlenformation. Was ich sehr ansprechend finde ist, dass die Bootsführer während der Fahrt interessante Informationen zur Höhle geben.

In der "Fledermaus-Höhle" wird zum Abschluss der Tour eine Licht- und Soundshow abgespielt.

Campingplatz-Tipp

Wer ebenso wie ich mit dem Camper unterwegs ist, findet an der Küste gleich vier Campingplätze und kann den Ausflug gemütlich mit einem Strandurlaub verbinden. Die Fahrzeit von der Höhle beträgt etwa 20 Minuten.

Ich habe mich für den Campingplatz Los Naranjos entschieden und werde mit sehr viel Ruhe beschenkt. Der Campingplatz ist Ende September fast leer und ich darf mir meinen schattigen Platz frei aussuchen. Preis für einen Van und eine Person: 23€/Nacht (Strom inklusive).

Ende September am Campingplatz Los Naranjos hat man viel Ruhe und Platz.

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