Spanien
Im Frühjahr 2024 ist der nächste große Roadtrip mit meinem geliebten Van „Grooty“ geplant. Zuvor möchte ich ihn noch auf Herz und Nieren testen, ob alles funktioniert und ob der Campingausbau für meine Bedürfnisse geeignet ist. Und so geht es für die nächsten zwei Wochen von Valencia aus in Richtung Süden, nach Andalusien. Aktuell steht die Routenplanung im Fokus. Nachdem ich ortsunabhängig arbeite und mir alle Möglichkeiten offen stehen, stellt mich die große Auswahl vor eine persönliche Herausforderung.

Zuviel Möglichkeiten machen Kopfweh

Es ist eine recht spontane Idee, jetzt im Oktober nach Andalusien zu fahren. Nachdem ich online und ortsunabhängig arbeite, kann ich mir meine Reisen frei einteilen. Oft ein größere Herausforderung, als man sich vorstellt. Denn wenn man alle Möglichkeiten der Welt hat und die Entscheidungen alleine von einem selbst abhängen, ist man damit oft überfordert, der Kopf raucht.

Früher habe ich meine Urlaube immer sehr lange im Voraus geplant, was ja auch notwendig war im Angestelltenverhältnis. Doch heute bin ich in meiner Selbstständigkeit sehr flexibel und plane meine Reisen relativ kurzfristig.

Wer sich weniger Zeit zum Planen nimmt, hat allerdings auch weniger Zeit zum Recherchieren. Und so habe ich gelernt, immer mehr auf meine Intuition und mein Bauchgefühl zu vertrauen.

Bei der Reiseplanung gibt es für mich zwei große Herausforderungen:

  • Die Reisezeit
  • Die Reiseroute

Wer alle Zeit der Welt hat, schiebt die Dinge gerne mal vor sich her, so habe ich es auch mit meinem Roadtrip getan. Vielleicht, weil ich mich insgeheim nicht der Challenge stellen wollte, wie es ist, vom Van aus zu arbeiten. Zuhause habe ich meinen Schreibtisch, verlässliches Glasfaserinternet und alle Gemütlichkeiten am Arbeitsplatz. Wie wird es wohl im Van sein? Mein Grooty war nie dazu konzipiert, auch als Arbeitsplatz zu dienen, insofern habe ich keinen vernünftigen Sitzplatz im Inneren. Ein Tisch muss improvisiert und gebaut werden. Aber dazu mehr in einem anderen Beitrag.

Zu meinen Vorbereitungen für den Roadtrip zählen neben der Reiseplanung auch letzte Anpassungen im Innenausbau.

Auswahl des Reisezeitraums

Zurück zur Auswahl des Reisezeitraums. Ich habe mich kurzfristig also dazu entschieden, von Mitte bis Ende Oktober zu fahren. Die Gründe dazu sind vielfältig: einerseits ist das Wetter schon angenehm kühl zum Schlafen, Arbeiten und Ausflüge unternehmen, andererseits fallen in diesem Zeitraum sehr wenige Kundentermine an, sodass ich mir die Arbeit zeitlich frei einteilen kann. Auch hier: das Bauchgefühl hat entschieden, es fühlt sich für mich stimmig an.

Wenns passt, dann passt's - nämlich immer dann, wenn man auf sein Bauchgefühl hört. So entstehen die schönsten Reise-Erinnerungen 😍

Planung der Reiseroute

Die Reiseroute. Auch hier gilt: wer die große Auswahl hat, hat die Qual der Wahl. Erst wollte ich auf Ibiza, denn ich liebe Inseln! Und Ibiza würde sich in einen Zeitraum von zwei Wochen wunderbar erkunden lassen. Aber! Die erste Recherche über die Preise der Fähren, um von Valencia oder Denia aus mit dem Van nach Ibiza übersetzen zu können, hat mir einen Schock versetzt. 200€ für eine Überfahrt ist mir dann für einen Aufenthalt von nur zwei Wochen doch zu teuer. Für all jene, welche mit dem Gedanken einer Überfahrt nach Ibiza oder Formentera spielen, auf der Seite von Ferryhopper kann man sehr gut Preise vergleichen und sich informieren, welche Reederei Fährtransporte anbietet.

Etwas enttäuscht hab ich die Reiseplanung gleich mal für drei Tage ignoriert, bevor ich mich nun auf die Suche nach Alternativen mache. Soll es in den Norden Richtung Katalonien gehen oder Richtung Süden nach Andalusien? Oder doch nach Zentralspanien Richtung Madrid?

Erste Ideen über Google Maps

Meine Suche nach Reise- oder Ausflugszielen beginne ich immer über Google Maps. Man mag von Google halten, was man will, aber Anhaltspunkte für Reise- und Freizeitgestaltung findet man hier ausgiebig, warum also nicht auch nutzen. Ich wende dazu immer eine Technik aus dem Projektmanagement an: erstmal in hohem Zoomfaktor drüber fliegen und schauen, was einem ins Auge fällt. Größere Städte, die interessant klingen, man vielleicht schon einmal davon gehört hat oder bestimmte Gebiete wie Strände oder Bergregionen, die auffallen.

In meinem Fall waren das in Andalusien: die Städte Granada, Córdoba und Malaga. Einerseits sind mir die schönen Bilder der Stadtkulissen und deren Festungen aus der Zeit der Araber ins Auge gestochen und andererseits die grüne Umgebung mit vermutlich vielen Wanderrouten.

Mit einem weiten Zoomfaktor "fliege" ich erstmal sehr hoch über die favorisierte Region und schaue, welche Städte oder Regionen ich vielleicht schon mal gehört habe und mich ansprechen. In meinem Fall sind das Malaga, Cordoba, Granada und die großflächige grüne Landschaft rundum.

Im nächsten Schritt zoome ich in der ausgewählten Region etwas in die Tiefe, um zu sehen, was es hier noch an Ausflugszielen gibt. Auf dieser Ebene entscheide ich bereits, ob mir die Region zusagt. Hier schreit meine Intuition diesmal ganz laut: JA! Will ich sehen!

Auch über Google Maps kann man sich sehr gut die Distanzen und Routen ansehen und Zwischenziele überlegen. Ich zum Beispiel weiß, dass ich keine längeren Strecken als 2-3, in Ausnahmefällen 4 Stunden am Tag fahren möchte. Dementsprechend lege ich meine Tagesetappen fest.

Meine grobe Reiseroute für den Mini-Roadtrip steht nach nur kurzem Planungsaufwand. Die Detailplanung erledige ich etappenweise von unterwegs aus. (Die vielen blauen Markierungen sind übrigens meine persönlichen Point Of Interest, die ich mir laufend unter "Gemerkt" abspeichere 😉)

Detailplanung mit weiteren Tools

Nachdem die grobe Route abgesteckt ist, zoome ich an mein erstes Etappenziel noch einmal hinein und suche nach möglichen Campingplätzen. Hier arbeite ich in Kombination mit Google Maps und Park4Night. Je nach Land habe ich meist auch noch die regionale Version der Sammlung an Bauerhofstellplätzen. In Spanien nennt sie sich España Discovery und auch hier habe ich schon öfters richtig gute Stellplatz-Schätzchen gefunden.

Im Zuge des Reisefortschritts plane ich meine weiteren Etappen von unterwegs aus mit denselben Hilfsmitteln. Kurzfristig innerhalb nur weniger Tage, meist nur ein bis zwei im Voraus zu recherchieren, ist in der Nebensaison ausreichend und ich hatte bis dato immer Erfolg damit. In der Hauptsaison – vor allem an den Küstenregionen mit Badestränden würde ich empfehlen, sogar einige Wochen im Voraus einen Stellplatz zu reservieren, um sicher zu gehen, dass man einen angenehmen Platz zum Übernachten hat.

Eine schöne Reise wünsche ich dir und viele tolle Erlebnisse unterwegs 🚐😀