Märkte sind in Chile immer einen Besuch wert, denn sie stehen für Regionalität und Frische. Hier in Punta Arenas bieten Einheimische vor allem frischen Fleisch als auch regionale Handwerksprodukte an. In den kleinen Restaurants bekommt man frisch zubereitete heimische Gerichte für wenig Geld serviert.
Dieser Beitrag ist Teil der Reisegeschichte Woman Solotraveller | Südamerika 2014
Die patagonische Küstenregion ist bekannt für ihre ausgezeichneten Fisch- und Meeresfrüchte-Gerichte. Das will ich natürlich testen. Meeresgetier begeistert mich ja nicht so sehr, doch für frisch gebratenen Fisch bin ich in den letzten Jahren auf den Geschmack gekommen. In Punta Arenas liegt direkt neben dem Hafengelände der „Mercado Municipal“, ein Markt mit vielen Gesichtern.
Von außen etwas unscheinbar verbirgt sich doch im Inneren ein reges Treiben von Touristen und Einheimischen. Man schlendert durch eine Unmenge an Souvenir-Ständen, wo man von Pinguinfiguren über Tücher und Pullover bis zu Schmuck und Räucherstäbchen alles kaufen kann. Einiges davon sieht nach echter Handarbeit aus.
In der untersten Ebene befindet sich der eigentliche Fischmarkt. Hier bieten die Händler frischen Fisch, Meerestiere, Calamari und vieles mehr an. Nun stell dir dazu bitte den intensiven Fischgeruch vor, der den gesamten Raum erfüllt. Herrlich, oder? Wer fühlt sich jetzt nicht als wäre er auf Urlaub am Meer…? 😉
In den beiden oberen Geschossen reihen sich die Restaurants dicht aneinander, jeder wirbt mit frischen Meeresspeisen. Die Lokale sind sehr beengend. Der Raum ist vollgestopft mit Tischen und ich hab meine liebe Mühe damit, meine Beine mit etwas Akrobatik zwischen den Tisch- und Sesselbeinen hindurch zu fädeln. Auf den Gängen vor den Lokalen befinden sich weitere Tische, doch ich vermute, hier muss man damit rechnen von jedem Vorbeigehenden angerempelt zu werden.
Dennoch, das Ambiente ist einmalig und ich kann nur jedem empfehlen, den Markt zu besuchen und hier zu essen.
Der Tisch ist über dem Tischtuch noch mit einer durchsichtigen Plastik-Tischdecke gedeckt und darauf liegen noch diese herrlichen Plastik-Untersetzer. Manchesmal fühle ich mich hier in die 90er-Jahre von Europa zurück versetzt – Kindheitserinnerungen.
Endlich, das Essen wird angerichtet. Ich habe mich schon riesig auf frisch gebratenen Natur-Fisch gefreut… Leider bekam ich gebackenen serviert, die Enttäuschung ist groß… Erst später erfahre ich, dass es hier üblich ist den Fisch gebacken zu essen. Schade. Der gebackene Merluzo ist zwar lecker, aber wenn man sich anderes erwartet hat, ist es schwer sich dann dafür zu begeistern. Vielleicht finde ich ja noch ein nettes Restaurant, welches gebratenen Fisch anbietet. Noch bin ich ja ein paar Wochen unterwegs.
Alejandro bestellt Bistec a lo pobre, ein sehr typisch chilenisches Gericht unter Einheimischen. Die chilenische Küche ist allgemein sehr bodenständig, reichhaltig und deftig, zumindest hier in Patagonien. Ich darf von seinem Teller probieren, auch das Bistec ist köstlich!