Nepal
Wozu leugnen? Ich LIEBE es, mich durch die aufregenden Geschmäcker fremder Küchen zu kosten. Und hier in Nepal erlebe ich bei jeder Mahlzeit eine kulinarische Geschmacksexplosion auf meinem Gaumen! Nepalesische Köche wissen um die Verwendung von Gewürzen offensichtlich bestens Bescheid, denn jedes Gericht das ich probieren darf, ist eine außergewöhnliche, perfekt arrangierte Kombination aus verschiedensten Zutaten.
Inhalt
Nepalesische Kulinarik
Kulinarisch hat Nepal einiges zu bieten, vor allem für Vegetarier. Nepali selbst ernähren sich hauptsächlich von Dal Bhat (Reis mit Bohnensoße und Beilagen) oder Erdäpfelgerichten, Essen in Restaurants kann sich hier fast niemand leisten. Doch hat die nepalesische Küche mit Einflüssen der indischen sehr viel zu bieten: neben Dal Bhat findet man sehr oft Hummus in verschieden Variationen, kreative Salate, Momo (gefüllte Teigtaschen) und noch viele viele andere Gericht die ich leider bis jetzt noch nicht probieren konnte. Sehr würzig wird gekocht und scharf, jedoch deutlich weniger scharf als in Indien wurde mir gesagt.
Dal-Bhat, tradioneller Linseneintopf
Das wohl typischste Gericht ist Dal-Bhat, ein würziger Linseneintopf serviert mit Reis. Zusätzlich finden sich am Teller viele kleine Schüsselchen wieder, welche mit köstlichen Beigaben gefüllt sind, wie zum Beispiel ein Chutney, Gemüse oder asiatische Pickles (sauer eingelegtes Gemüse). Aber VORSICHT: die asiatische Küche ist verdammt scharf gewürzt! Lieber mal vorher mit der Zungenspitze testen, bevor man den gesamten Löffel nimmt.
Apropos Löffel: Unser einheimischer Freund Joseph verrät uns, dass es in Nepal noch immer sehr traditionell ist, mit den Händen zu essen. Dazu wird eine Hand zu einer Art Löffel geformt und das Essen in den Mund geschaufelt. Wir dürfen das auch in einigen Restaurants am Nachbartisch beobachten, bleiben dann aber doch lieber dabei, mit Besteck zu essen.
Man muss wissen, dass es üblich ist, dass im Eingangsbereich eines jeden Restaurants eine Waschmöglichkeit besteht und jeder Gast sich vor Betreten des Speiseraums gründlich die Hände wäscht.
TIPP:
In Nepal ist es üblich, dass man in Restaurants kostenfrei Nachschlag an Reis und Linseneintopf bekommt, wenn man Dal Bhat bestellt. Meist sind die Portionen jedoch schon unbeschreiblich groß, aber probiere es einfach aus, wie groß dein Hunger ist.
Naan-Brot, ein Klassiker frisch aus dem Ofen
Was man in Nepal auf jeden Fall auch noch probieren sollte, ist Naan-Brot, ein typisch orientalisches Fladenbrot, welches über der offenen Glut in einem Tandur-Ofen gebacken wird. Oft wird es als Beigabe zu Hauptspeisen gereicht, man kann es vor allem in kleineren Straßenlokalen auch einfach als Snack ordern. Viele der kleinen Läden haben eine offene Küche und kann sich den besonderen Tandur-Ofen auch aus der Nähe ansehen. Die Brote kleben zum Backen innen an den Seitenwänden. Das Geheimnis, wie das funktioniert ohne dass sie in die Glut fallen, hat sich mir noch nicht gelüftet 😉
Aloo Paratha, Kartoffelgericht einfach und köstlich
Von Joseph, unserem nepalesischem Freund, darf ich lernen, wie man Aloo Paratha zubereitet, ein einfaches Gericht aus der nepalesischen Küche. Das Rezept ist sehr simpel und absolut köstlich! Aloo Paratha sind kleine Fladen aus Nudelteig mit einer Fülle aus Kartoffelpüree, welche in Ghee (ähnlich dem Butterschmalz) in der Pfanne gebacken werden. Ein kostengünstiges Gericht der einfachen Leute, aber herzhaft schmackhaft. Die Kartoffelfülle kann natürlich nach Belieben abgewandelt und zum Beispiel mit verschiedenen Gewürzen oder Kräutern verfeinert werden.
Bauermarkt „The Yellow House Farmer Market“
Auf den Märkten findet man viele heimische Früchte wie Litschi, Bananen, Äpfel, Orangen und Guaven. Importiert wird sehr wenig, die Nepali legen viel Wert auf Regionalität. Jedoch sollte man sich vor zu farbenfrohem Obst und Gemüse in acht nehmen. Gerne werden hier vor allem die importierten indischen Waren mit Farbstoffen und anderen Chemikalien die Lebensmittel aufgepeppt.
Nicole kennt einen sehr guten Sonntagsmarkt, auf dem wir uns mit leckerem frischem Obst und Gemüse eindecken: dem „The Yellow House Farmer Market„, der im Garten des gleichnamigen Bed&Bedfast stattfindet. Im Café des B&B sollte man sich den köstlichen Sonntagsbrunch nicht entgehen lassen!