Das erste Probepacken meiner ersten großen Reise steht an, in fünf Wochen schon soll es los gehen. Meine Aufregung wird mit jedem Tag größer und in meinem Kopf spielen die Gedanken verrückt. Wehmut über den Abschied oder Vorfreude auf die bevorstehende Reise, ein Wechselbad der Gefühle übermannt mich.
Dieser Beitrag ist Teil der Reisegeschichte Woman Solotraveller | Südamerika 2014
Inhalt
Wehmut und Vorfreude – ein Wechselbad der Gefühle
5 Wochen… oder 37 Tage… oder ein gutes Monat. Wie auch immer man es nennen mag, die Zeit vergeht. Unaufhaltbar verrinnt sie Sekunde für Sekunde, Minute um Minute, und lässt sich durch nichts stoppen. Es gibt keinen Pause-Knopf.
Manchmal erwische ich mich bei dem Gedanken, wie schön es wäre mit der Zeit zu spielen. Es gibt Tage an denen ich mich riesig auf meine Reise freue und am Liebsten den Vorwärts-Knopf fest drücken würd um doch endlich im Flieger nach Argentinien sitzen zu können. Weihnachten einfach überspringen, Silvester schnell hinter mich bringen. Es gibt Tage, an denen mir die Feiertage nichts bedeuten und ich nur an meinen Aufbruch denken kann. Doch dann kommen jene Momente, in denen ich an die Familie denke, an die Freunde und Bekannten die ich alle nicht auf meine Reise mitnehmen kann. Dann würd ich gerne die Zeit still stehen lassen, auf Pause drücken oder zumindest in den Slow-Modus schalten um die letzten fünf Wochen vor der Abreise noch auskosten zu können, mit den besten Freunden treffen, mit der Familie Zeit verbringen.
Doch es geht nicht. Und das ist auch gut so. Es muss nicht alles im Leben regulierbar und kontrollierbar sein. Manches muss man einfach so nehmen wie es kommt und das Beste daraus machen. Das ist es doch was das Leben so interessant macht, oder?!
Also genieße ich die noch verbleibenden fünf Wochen in vollen Zügen und freue mich auf eine tolle und aufregende Reise!
Das erste Probepacken
Das erste Probe-Packen steht an und stellt mich vor eine schier unlösbare Herausforderung.
Was WILL ich denn alles mitnehmen? Naja, ein erster Blick auf meinen 45l-Rucksack sagt mir, dass das WOLLEN hier gar nicht zur Debatte steht.
Also fangen wir anders an: Was MUSS den unbedingt alles mit und dann noch ein paar extra Dinge für den Komfort dazu. DAS sieht dann so aus:
Na gut, soweit so gut. Da drängt sich doch gleich die nächste Frage auf:
WIE um alles in der Welt soll ich DAS ALLES (was ja, meiner Meinung nach, ohnehin schon fast nur mehr das Notwendigste ist) in DEN Rucksack bringen???
Lang grübeln bringt mich auch nicht weiter – also einfach mal ausprobieren. Vielleicht hilft es mir ja jetzt, dass ich der Meisterin des Schlichtens, meiner Mama, jahrelang beim Urlaubskoffer packen und Auto einräumen zugesehen hab. Jedes Teil das keinen Platz fand wurde dreimal gewendet, auf den Rücken gedreht um dann doch in ein anderes integriert zu werden. Aber irgendwo hat sich dann doch das richtige Platzerl gefunden. Erinnert mich ein bisschen an Tetris 😉
Also gut, gesagt getan – und siehe da: Es passt alles rein, kaum zu glauben! Ich freu mich 🙂 Wie das jetzt funktioniert hat, frage ich mich!? Aber egal, man muss nicht alles verstehen. Das einzige was keinen Platz gefunden hat, sind meine Kletterschuhe, aber auf die kann ich vermutlich auch verzichten. Sollten sich dann doch einige unwiderstehlich tolle bekletterbare Felsen aufdrängen, werden sich dann wohl auch Schuhe auftreiben lassen!
Und hier das Beweisfoto, dass alles verstaut ist! Ich kann den Rucksack sogar noch tragen – er wiegt „nur“ 15 kg! 😉
Es drängt sich jedoch die Befürchtung auf, vielleicht doch noch das eine oder andere Teil vergessen zu haben… naja, man wird sehen! Bin gespannt mit wieviel Kilo Gepäck ich dann tatsächlich aufbrechen werde 😉
Packliste
TIPP:
Nur das Notwendigste einpacken! Erfahrungsgemäß hat man dann ohnehin immer noch zu viel mit. Aber genau hier liegt die Schwierigkeit, denn bei der ersten Reise fehlen noch die persönlichen Erfahrungswerte. Ich hatte auf dieser Reise so einiges unnötig mit geschleppt. Manches hatte ich unterwegs dann verschenkt oder mit anderen Reisenden getauscht, was mir abgegangen ist, konnte ich nachkaufen. Mein Rat: es wird immer irgendetwas fehlen, denn man weiß nie, was einen auf der Reise und im Zielland erwartet. Das perfekte Gepäck gibt es nicht.
REISEAPOTHEKE
Zum immer wieder gefragten Thema Medikamente empfehle ich, nur jene Arzneien in ausreichender Menge mitzunehmen, welche für die eigene Gesundheit und eventuell bestehende Krankheiten wichtig sind. Für typische Reisekrankheiten wie Durchfall, Schwindel, Hautausschläge, etc. gibt es meist im Reiseland bessere Medikamente, welche auf die vor Ort vorherrschenden Viren/Bakterien abgestimmt und vielerorts rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind. Plant man, in die höher gelegene Andenregion zu fahren und ist anfällig für Reiseübelkeit (z.B. kurvige Strecken mit dem Bus), dann ist sehr ratsam sich gleich von zu Hause auch Tabletten gegen Reiseübelkeit einzupacken.
WASCHUTENSILIEN
Waschutensilien wie Zahnpasta und Shampoo müssen auf längeren Reisen ohnehin nachgekauft werden, also auch hier gleich vorneweg sparsam einpacken.
WÄSCHE WASCHEN UNTERWEGS
Wäsche waschen als Reisender ist in Chile und Argentinien kein Problem. In den meisten Ortschaften gibt es Waschsalons, die kg-basierend verrechnen und binnen einiger Stunden oder spätestens am nächsten Tag die gewaschene und getrocknete Wäsche zur Abholung wieder bereit stellen.
HEIZUNG
In Chile und Argentinien wird meist nur mit Holz- oder mobilen Gasöfen geheizt, was bedeutet, dass in der Nacht oft nicht geheizt wird und es dementsprechend frisch sein kann. Auch in Hotels und Hostels.
INTERNET
In beiden Länder ist ein gut ausgebautes Internet vorhanden, die meisten Restaurants und Cafés bieten zudem WLAN an. Auch kann man sich vor Ort eine Wertkarte mit Datenvolumen zulegen, inzwischen muss man sein mitgebrachtes Smartphone allerdings erst registrieren und freischalten lassen für die Verwendung der Wertkarte.
PACKLISTE:
Für meine Reise nach Chile und Argentinien (hauptsächlich nach Patagonien) empfehle ich folgende Packliste:
Angemerkt sei hierzu, dass ich hauptsächlich Couchsurfing und Hostels zur Übernachtung genutzt hatte und daher kein Zelt, Kocher oder warmen Schlafsack mit dabei hatte.
- Festes, wasserdichtes Schuhwerk (auch für längere Märsche geeignet)
- Sneakers (am Besten auch wasserdicht) für den Alltag, Haus oder Tagesausflüge
- Regenschutz (Jacke und Hose, wasserdicht, und nicht nur abweisend!)
- Warme Daunenjacke
- Wanderhose
- Lange Unterhose/Thermoleggins
- Handschuhe, Haube, Buff/Schal, warme Socken
- 2 Wandershirts, 2-3 Alltagsshirts, 1-2 Wanderpullover
- 1 Freizeithose/Jeans
- Waschsalon
- Reisehandtuch entweder aus Kunstfaser oder noch empfehlenswerter Baumwollhandtücher (Hamamtücher) trocknen schnell, können heiß gewaschen werden und duften immer hygienisch gut
- Hüttenschlafsack aus Seide (wärmt und ist hygienischer)
- mittelwarmen Schlafsack (Komfortbereich um die +10°C, für Übernachtungen in Refugios in Nationalparks oder Hostels)
- Stirnlampe (Ersatzbatterien bekommt man vor Ort)
- Reiseführer (mein Favorit: Lonely Planet)
- kleiner faltbarer Rucksack für Tagesausflüge
- Fotoapparat mit extra Speicherkarte oder Smartphone mit entsprechendem Online-Cloud-Speicher (ich verwende gerne Google Photos)