Jede noch so schöne Reise neigt sich irgendwann dem Ende zu. Am Rückflug von Argentinien nach Österreich habe ich viel Zeit, über meine Erfahrungen nachzudenken. Ich habe viel über mich selbst und das Leben gelernt und entdeckt, dass jeder Mensch seinen eigenen Seelenweg zu gehen hat um glücklich zu sein.
Dieser Beitrag ist Teil der Reisegeschichte Woman Solotraveller | Südamerika 2014
Nun ist es also soweit… Meine aufregende Reise ist zu Ende…
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blicke ich meiner Ankunft zu Hause entgegen. Es ist sehr schwer zu beschreiben wie ich mich im Moment fühle. Natürlich freue ich auf Zuhause, meine Familie und meine Freunde, aber gleichzeitig werde ich die Zeit als Reisende vermissen.
Meine Erlebnisse in diesen zwei Monaten waren einzigartig. Es war auch eine sehr wichtige Erfahrung, alleine zu reisen. Als Alleinreisende nimmt man die Erlebnisse und Schönheiten viel intensiver wahr, die Sinne sind nicht abgelenkt durch alltägliche Situationen und man hat stets die Freiheit, das zu tun wonach einem gerade ist. Die anfängliche Angst, mich einsam zu fühlen oder manche Situationen nicht bewältigen zu können, hat sich sehr bald gelegt.
Man ist auf Reisen nie allein. Im Gegenteil, wenn man allein sein möchte, muss man sich die Zeit und den Ort dafür regelrecht suchen. Die vielen vielen Bekanntschaften, welche ich quer durch Argentinien und Chile geschlossen habe sind sehr wertvoll. Aus manchen haben sind auch gute Freundschaften entwickelt, doch von jeder einzelnen Person konnte ich etwas für mich mitnehmen. Eine wunderbare Erfahrung. Man trifft Menschen, die eine so andere Ansicht haben als man selbst und dann auch wieder jene, mit denen man sich von der ersten Sekunde an gut versteht. Es hat sich ein einzigartiges Netzwerk über die ganze Welt gespannt. Natürlich sind diese Erfahrungen nicht vergleichbar mit jenen Freundschaften, die man seit vielen Jahren Zuhause pflegt, denn diese sind was ganz besonders. Und dennoch sind diese neuen zwischenmenschlichen Erfahrungen wichtig für die eigene Weiterentwicklung.
Mein Untertitel dieses Blogs war „Auf der Suche nach Abenteuern und dem eigenen Ich“ und ich fühle, dass ich auf dieser Reise meinem eigenen Ich ein großes Stück näher gekommen bin. Ich habe erfahren, dass sich dieses Ich ständig weiterentwickelt, man kann es also nie finden.
Durch jede Erfahrung, durch jedes noch so kleines Erlebnis, verändern wir uns – wir lernen und ändern. Das eigene Ich ist kein Standbild, das wir all die Jahre zu erfüllen haben. Wir sind hier, um stets zu lernen, um uns ständig weiter zu entwickeln bis wir alle Erfahrungen gesammelt haben, die für dieses Leben notwendig sind und wir schließlich bereit sind zu gehen.
Meine Reise war einzigartig, wundervoll, genial und für mich, meine Persönlichkeit und meinen Platz in dieser Welt von großer Bedeutung. Mir wurde geschenkt, was ich gesucht hatte und noch so viel mehr. Ich bin sehr dankbar dafür! 🙏💗
Nun ist es an der Zeit das nächste Kapitel im Buch meines Lebens zu beginnen und zu lernen…