Ankunft in Buenos Aires, meinem ersten Ziel auf dieser aufregenden Reise. Mein Gastgeber Luciano heißt mich herzlich willkommen und ich beziehe etwas erschöpft von der langen Anreise mein Zimmer in seinem Apartment. Gefunden habe ich die Unterkunft über couchsurfing.com. Wir verstehen uns auf Anhieb sehr gut und unsere Gemeinsamkeit ist die Leidenschaft für neue Gerichte. So beschließen wir einen kulinarischen Deal. Natürlich hat die erste Reise in ein so fernes Land auch seine Anfangsschwierigkeiten, die es zu meistern gilt.

Dieser Beitrag ist Teil der Reisegeschichte Woman Solotraveller | Südamerika 2014

Ein herzlicher Empfang in Buenos Aires

Mein erster Tag in Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens. Die Reise von Europa nach Südamerika war anstrengend und dementsprechend müde komme ich mittags im Apartment meines Gastgebers an. Die Unterkunft habe ich schon vor Abflug über die Plattform couchsurfing.com reserviert, um nicht gleich am ersten Tag auf die Suche gehen zu müssen. Mein Host Luciano und seine Hündin Mia empfangen mich sehr herzlich.

Obwohl meine Fußsohlen aufgrund der längen Märsche am Flughafen und am Weg zum Apartment schon brannten, lasse ich mich gerne zu einem Spaziergang durch das Wohnviertel überreden. Mia ist so eine süße und brave Hündin und so verspielt – 2.5 Jahre jung.

Mein erster Gastgeber auf der großen Reise: Luciano in Buenos Aires.
Mein erster Gastgeber auf der großen Reise: Luciano in Buenos Aires.
Lucianos junge Hündin Mia ist immer mit dabei und sorgt stets für Unterhaltung.
Lucianos junge Hündin Mia ist immer mit dabei und sorgt stets für Unterhaltung.

In Lucianos Apartment habe ich mein eigenes kleines Zimmer inklusive eigenem Bad zur Verfügung. Gerade in den ersten Tagen der Reise in einem fremden Land, mit einer mir noch unbekannten Sprache und anderen Sitten, ist es sehr angenehm, einen kleinen ruhigen Rückzugsort für mich zu haben.

Mein kleines Reich, das Gästezimmer in Lucianos Apartment in Buenos Aires. Mehr braucht es nicht.
Mein kleines Reich, das Gästezimmer in Lucianos Apartment in Buenos Aires. Mehr braucht es nicht.
Eher untypisch für argentinische Wohnungen: hier habe ich sogar mein eigenes Gäste-Badezimmer zur Verfügung.
Eher untypisch für argentinische Wohnungen: hier habe ich sogar mein eigenes Gäste-Badezimmer zur Verfügung.
Neben einem geräumigen Wohnzimmer verfügt das Apartment auch über eine große Küche, in der wir herrliche Gerichte zaubern können.
Neben einem geräumigen Wohnzimmer verfügt das Apartment auch über eine große Küche, in der wir herrliche Gerichte zaubern können.

Über couchsurfing.com

TIPP:
Zum Zeitpunkt meiner Reise 2014 war www.Couchsurfing.com eine beliebte, seriöse und kostenfreie Plattform, wo sich Reisende und Gastgeber vernetzen konnten. Jeder User ist verpflichtet ein Profil anzulegen und sich zu verifizieren, dadurch schafft die Plattform Vertrauen unter den Nutzern. Unterkunftsgeber bieten Schlafmöglichkeiten an, aus denen Reisende sich die für sie passende aussuchen und mit dem Gastgeber in Verbindung setzen. Ziel der Plattform ist kein finanzieller, sondern der Erfahrungsaustausch und des Kennenlernen von anderen Reisenden und Kulturen. Auch als alleine reisende junge Frau hatte ich nie ein schlechtes Gefühl bei der Auswahl meiner Unterkunft. Mit ein bisschen Hausverstand und Bauchgefühl findet man einen netten Gastgeber zum Wohlfühlen.

Inzwischen ist die Mitgliedschaft kostenpflichtig (2021: 13,99 €/Jahr). Was ich für sehr sinnvoll erachte, denn in den letzten Jahren häuften sich Fake-Profile, was das Vertrauen stark sinken ließ. Ich vermute, die Plattform wird dadurch nun wieder ausschließlich von interessierten Reisenden und Gastgebern dem Zweck entsprechend genutzt.

Ein kulinarischer Deal

Luciano ist leidenschaftlicher Koch und er zaubert uns bereits an meinem ersten Tag selbstgemachte Pasta auf den Mittagstisch, ein Gaumenschmaus! Weil sich Luciano auch sehr für die internationale Küche interessiert, einigen wir uns auch gleich auf einen Deal: er zeigt mir, wie typisch argentinische Empanadas zubereitet werden und ich lerne ihm, wie man österreichisches Wiener Schnitzel und unseren gezogenen Apfelstrudel anrichtet. Ob mir das Ausziehen des Strudelteiges gelingen wird…? Ich bin ein wenig aus der Übung.

Hier in Argentinien wird wie im südlichen Europa spät gegessen, also mache ich erst mal ein kurzes Nickerchen, bevor wir mit der ersten Lektion in „How to make a typical Empanada“ starten. Die Zubereitung ist aufwendiger als ich dachte, aber die Arbeit lohnt sich definitiv! Nach viel Schneidearbeit und dem Kochen der Füllung geht es ans Formen der Teigmasse. Runde Scheiben aus Nudelteig werden mit einer bestimmten Technik so zusammen gedrückt, dass es schließlich die typische Form einer Empanada erhält. Das will mir allerdings nicht so recht gelingen, offensichtlich benötigt es viel Übung!
Abgesehen von äußerlichen Unförmigkeiten schmecken sie alle köstlich!! Schon am ersten Abend entdecke ich also etwas, das ich definitiv mit nach Hause nehmen werde.

Beim Formen und Schließen der Empanadas habe ich so meine Schwierigkeiten, aber Luciano beruhigt mich: Übung macht erst den Meister.
Beim Formen und Schließen der Empanadas habe ich so meine Schwierigkeiten, aber Luciano beruhigt mich: Übung macht erst den Meister.
Wenn auch optisch nicht perfekt gelungen, aber sie duften verführerisch gut und schmecken ebenso köstlich!
Wenn auch optisch nicht perfekt gelungen, aber sie duften verführerisch gut und schmecken ebenso köstlich!

REZEPT-TIPP:
Wenn ihr diese wunderbaren Gerichte zu Hause nachkochen wollt, schaut doch mal auf der Rezeptseite meines Blogs vorbei: Rezepte. Dort nehme ich euch mit auf eine kulinarische Reise und habe für euch Rezepte zusammengetragen von all den köstlichen Speisen, die ich auf meinen Reisen probieren und erlernen durfte!

Unter diesem Link hier kommt ihr direkt zum Rezept der Empanadas: Empanadas de carne (Argentinien).

Anfangsschwierigkeiten

Mein erster Tag in Buenos Aires ist so beeindruckend, dass die Hoppalas mit denen ich gleich nach der Ankunft zu kämpfen hatte, schon fast vergessen sind. Dennoch möchte ich sie euch noch kurz zusammen gefasst erzählen:

  • Mein ausgeklügelter Plan, auf den ich so stolz war, nämlich nach der Landung das Handgepäck in den großen Rucksack zu verstauen um nur mehr einen tragen zu müssen, scheiterte kläglich. Dafür war einfach schon zu viel Gepäck im großen verstaut. Also lief ich mit einem Rucksack am Rücken und einem vorne übergehängt quer über den Flughafen und durch Buenos Aires. Mein Rücken war nicht sonderlich glücklich darüber.
  • Meine Jeanshose ist mir bereist am Flughafen quer über die rechte Hinterbacke aufgerissen, war wohl doch schon zu sehr abgenützt für solch eine Reise. Da muss ich in den nächsten Tagen wohl in eine neue investieren.
  • Bei fünf verschieden Banken bekam ich mit meiner Giro-Karte kein Geld, heute geht die Suche weiter. Zum Glück hatte ich in Österreich noch US-Doller gewechselt.
  • Und mein mitgebrachter Steckeradapter auf dem definitiv schwarz auf weiß „Südamerika“ steht, passt so was von gar nicht.

TIPP:
Viele Banken in Südamerika sind nicht an das internationale Bankennetz angeschlossen, sondern funktionieren nur regional oder manchmal auch überregional, aber nicht weltweit. Entweder schon vorab im Internet informieren, welche Banken im Zielland international operieren oder vor Ort eben unzählige Versuche starten. Hat man eine international agierende Bank gefunden, sucht man diese am Besten jedes Mal im Land auf.

Vorsicht vor den Wechselgebühren! Manche Banken im Reiseland erheben gewaltige Gebühren, wenn mit einer ausländischen Karte abgehoben wird. Diese werden aber vor dem Bestätigen beim Bankomaten angezeigt. Zudem verrechnet die Heimatbank auch noch Wechselgebühren, die sich aber überschaubar gering halten. Meiner Erfahrung nach ist es mit Giro-Karten günstiger, Geld abzuheben als mit Kreditkarten.

Bei Reisen in fremde Länder immer einige US-Doller schon vor der Abreise wechseln und einpacken!